Mardi, 16 juin 2009

Grünliberale fordern Wettbewerb bei der IT-Beschaffung des Kantons und den Einbezug von Open Source Produkten

Am 27. Mai 2009 wurde im Berner Amtsblatt publiziert, dass der Kanton Bern den Vertrag mit Microsoft bis 2017 verlängert. Die anfallenden Kosten belaufen sich auf 27 Millionen sFr. Diese Ausgaben wurden in einem freihändigen Verfahren, das heisst ohne eine öffentliche Ausschreibung, getätigt.

Die Grünliberalen des Kantons Bern verurteilen dieses Vorgehen. Es ist unverantwortlich, dass Ausgaben in dieser Höhe durch ein solches Verfahren getätigt werden. Die Grünliberalen stehen für einen liberalen Markt ein, in dem Chancengleichheit und Wettbewerb herrscht. Durch ein solches Vorgehen wird der Wettbewerb untergraben und bestimmte Anbieter werden bevorzugt. In Zukunft soll der Kanton solche Beschaffungen ausschreiben und besonders den Open Source Produkten eine grössere Beachtung schenken.

Die Grünliberalen anerkennen, dass die Situation bei der Beschaffung von IT-Mitteln nicht so einfach ist wie in anderen Branchen. Es bestehen Abhängigkeiten zwischen verschiedenen Softwarekomponenten und einzelne Komponenten können nicht ohne weiteres ausgewechselt werden.

Umso mehr muss es im Interesse der Verwaltung liegen, dass die Software, die beschafft wird offene Standards implementiert, die kompatibler sind mit Produkten anderer Hersteller. Die Vernetzung innerhalb der IT-Produkte nimmt stetig zu und es wird immer wichtiger, dass einzelne Softwarekom- ponenten, mit anderen interagieren können. Bezieht der Kanton alle Produkte von einem einzigen Hersteller (in diesem Falle Microsoft), riskiert er eine grosse Abhängigkeit von diesem Hersteller. Zudem ist Microsoft dafür bekannt, seine Produkte so zu gestalten, dass die Integration von Produkten anderer Hersteller praktisch unmöglich ist.

In Zukunft soll der Kanton bzw. die Verwaltung Software beschaffen, welche so genannt offene Standards implementiert. Dies sichert der Verwaltung eine kleinere Abhängigkeit zu einzelnen Herstellern und erhöht die Flexibilität in der Auswahl von Softwarekomponenten.

Diverse Open Source Produkte bieten momentan auf dem Markt eine erfolgsversprechende Alternative. Bei Open Source Produkten wird viel Wert gelegt auf die Offenheit der Standards und damit die Anschlussfähigkeit an Produkte anderer Hersteller. Die Ausschreibungen des Kantons für die Beschaffung von IT-Produkten müssen künftig so gestaltet werden, dass auch Anbieter von Open Source Software mitbieten können.